Soziale Kompetenz

Soziale Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die beiden eher gegensätzlichen Komponenten Durchsetzungsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit situativ so einzusetzen, dass eigene Interessen gegenüber anderen gewahrt werden, ohne die positiven Beziehungen zu gefährden. Sozial kompetent ist folglich, wer über beide Fähigkeiten verfügt und zwischen ihnen ein balanciertes Verhältnis herstellen kann.

Eine Definition sozial kompetenten Verhaltens auf Verhaltensebene ist sehr schwierig, da sowohl die Ziele als auch die Ansprüche der sozialen Umwelt situativ variieren. Ein und dasselbe Verhalten kann in Abhängigkeit von den aktuellen Gegebenheiten folglich einmal als kompetent, ein andermal als inkompetent bezeichnet werden. Sozial kompetente Personen können sich diesen Gegebenheiten wiederum flexibel anpassen.

Anders, als in der Alltagspsychologie häufig angenommen, ist soziale Kompetenz nicht klar von Intelligenz abzugrenzen. Ganz im Gegenteil wird die Kompetenz sogar  durch spezifische intellektuelle Fähigkeiten gefördert. So wirken sich ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen (auch Empathie genannt) und eine hohe Problemlösefähigkeit in Form von umsichtigem Lösen sozialer Konflikte positiv auf die soziale Kompetenz aus.

Quelle:

  • Asendorpf, J. B. (2004). Psychologie der Persönlichkeit. Springer-Verlag.