Systemische Eignungsdiagnostik

Der Begriff der Systemischen Eignungsdiagnostik bezeichnet den Ansatz, wissenschaftlich fundierte Eignungsdiagnostik mit systemischer Haltung und systemischen Methoden zu verbinden:

In der klassischen Eignungsdiagnostik wird die Bewertung mit einer konkreten und verhaltensnahen Beobachtung vorgenommen. Dies sichert die größtmögliche Objektivität der Beobachtungen und Diagnosen. Auf diese Weise wird der Interpretationsspielraum eingegrenzt und ermöglicht eine faire und diagnostisch valide Aussage.

Kontext und Verhalten

Die systemische Haltung basiert auf der Grundannahme, dass menschliches Verhalten immer kontextabhängig ist, d.h. von Situation zu Situation variieren kann. Dies bedeutet, dass Rückschlüsse hinsichtlich zukünftigem Verhalten nur kontextbezogen abgeleitet werden können.
Eine Annäherung beider Haltungen gelingt z.B. durch eine genaue Abbildung arbeitstypischer Elemente im Verfahren (=maximale kontextuelle Übereinstimmung des „Verfahrenssystems“ mit dem „Arbeitssystem“) sowie durch multiperspektivisches Feedback: Die Sicht auf den/die Teilnehmer:in aus möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln relativiert die Einzelwahrnehmung und ermöglicht ein objektives Gesamtbild.

Wertschätzung, Stärkenorientierung und Selbstverantwortung der Teilnehmenden sind u.a. Grundprinzipien einer systemischen Diagnostik

In einem systemisch ausgerichteten Development Center gestalten die Teilnehmenden dieses aktiv mit. Durch die Einbindung des Selbstbildes in die Gesamtbewertung und die eigenständige Ableitung von Lernzielen erhöht sich die Transferwahrscheinlichkeit der Entwicklungsziele. Die Teilnehmenden identifizieren sich folglich mit dem Verfahren und dem Unternehmen.

Besonders geeignet ist diese Vorgehensweise in der Onboarding Diagnostik, in der bereits ausgewählte Kandidat:innen, HR-Experten und Führungspersonen in einem entwicklungsorientierten Verfahren ein gemeinsames Bild erhalten zu Stärken und Lernfeldern der Mitarbeiter:innen. Dieses Bild dient dann als Grundlage für individuelle und bedarfsgerechte Onboardingmaßnahmen im Unternehmen.